Liebe Freunde schöner Künste,
wenn einer eine Reise tut – dann kann er was erleben und entdecken. So erging es mir in dieser Woche, als ich einen Ausflug in den schönen Rheingau unternahm.
Dort traf ich eine bisher unbekannte Autorin, Karin Schneider-Jundt. In ihrem großen Archiv schlummerten seit langem ihre Texte, die sie größtenteils auch vertont hat. Ich hatte das Vergnügen, in ihre Schatzkiste zu blicken.
Von ihren vielen schönen Texten möchte ich heute zwei präsentieren. Vielleicht werden es bald noch mehr.
Foto: Hans Jörg Kampfenkel
Der erste Text verbindet und ergänzt die vergangenen beiden Ausgaben in wunderbarer Weise:
Berührungen
Komm, ergreife meine Hand,
wir sind doch als Mensch verwandt.
Fühlst du nicht, ich mein’ es gut?
Sei nicht ständig auf der Hut!
Wenn du meine Nähe fühlst,
und dich nicht in Mißtrau’n hüllst,
kann ich dir die Sorgen nehmen
und dir Halt und Zuflucht geben.
Komm, ich streichle dein Gesicht.
Schäm’ dich deiner Tränen nicht.
Ob du Frau bist oder Mann –
darauf kommt es doch nicht an.
Einsam sind wir allesamt.
von den meisten oft verkannt.
Lass’ uns eine Brücke bau’n
aus Verständnis und Vertrau’n.
Nimm auch du mich in den Arm.
Halte mich ganz fest und warm.
Brauche heute deinen Trost.
Meine Ängste sind so groß.
Dein Berühren stillt den Schmerz,
dringt als Hoffnung in mein Herz.
Was den Worten nie gelingt,
stets ein kleines Streicheln bringt.
Komm und fahr’ mir über’s Haar.
Denk dabei nicht an Gefahr.
Sehne mich nach Zärtlichkeit,
die die Seele mir befreit.
Sieh, ich bin ein Kind wie du,
suche Schutz und Trost und Ruh.
Hülle mich in deine Wärme,
gebe dir von meiner Stärke.
Karin Schneider-Jundt
Foto: Hans Jörg Kampfenkel
Lebe!
Lach mit der Sonne und träum’ mit dem Mond.
Glaube ganz fest, dass das Leben sich lohnt.
Öffne dein Herz für die Schönheit der Welt.
Zeige dem andern, dass er dir gefällt.
Sing’ mit den Vögeln und pfeif’ mit dem Wind.
Bleibe im Herzen für immer ein Kind.
Wunder gescheh’n auch in unserer Zeit.
Halte dich offen und für sie bereit.
Foto: Hans Jörg Kampfenkel
Wein’ mit dem Regen und schrei’ mit dem Wolf.
Kummer und Sorgen, die geben dann auf.
Schenke dem andern dein wahres Gesicht,
wage zu trotzen und schäme dich nicht.
Tanz’ mit den Wolken und spring mit dem Reh,
dann wirst du sehen, verfliegt jedes Weh.
Lerne zu fallen und steh’ wieder auf.
Spuck’ auf die Schrammen und nimm sie in Kauf.
Liebe dein Leben und lebe es heut!
Dann kannst du sagen: „Ich hab’ nichts bereut!“
Liebe den andern und liebe auch dich.
Denke daran: Lass dich niemals im Stich!
Karin Schneider-Jundt
Foto: Hans Jörg Kampfenkel
Ich wünsche Ihnen allen, dass Sie das Leben in voller Blüte genießen können. Lassen Sie sich an diesem Wochenende berühren von dem Zauber der Natur und von Ihren Mitmenschen.
Ihr/Euer
Gerd Taron
Wer mehr über die Künstlerin Karin Schneider-Jundt wissen möchte:
http://www.lieder-von-karin-schneider.de/wpKarin/
Alle Texte und Fotos sind urheberrechtlich geschützt – Wiedergabe nur mit Genehmigung gestattet