Kerzenlicht – Literarischer Wochenendgruß vom 15.12.17

Kerzenlicht – Literarischer Wochenendgruß vom 15.12.17

Liebe Freunde des literarischen Wochenendgrußes,

in unserer Weihnachtszeit kommt der Kerze eine besondere Bedeutung zu. Ihr Schein erfreut unser Herz und wärmt unsere Seelen. Sie gibt eine besondere Atmosphäre.in der kalten Jahreszeit.

Die Kerze

Jetzt habt ihr mich entzündet und schaut in mein Licht. Ihr freut euch an meiner Helligkeit, an der Wärme, die ich spende. Und ich freue mich, dass ich für euch brennen darf. Wäre dem nicht so, läge ich vielleicht irgendwo in einem alten Karton – sinnlos, nutzlos. Sinn bekomme ich erst dadurch, dass ich brenne.
Aber je länger ich brenne, desto kürzer werde ich. Ich weiß, es gibt immer beide Möglichkeiten für mich: Entweder bleibe ich im Karton – unangerührt, vergessen, im Dunkeln – oder aber ich brenne, werde kürzer, gebe alles her, was ich habe, zugunsten des Lichtes und der Wärme. Somit führe ich mein eigenes Ende herbei.

Und doch, ich finde es schöner und sinnvoller, etwas herzugeben zu dürfen, als kalt zu bleiben und im düsteren Karton zu liegen….
Schaut, so ist es auch mit euch Menschen!

Entweder ihr zieht euch zurück, bleibt für euch – und es bleibt kalt und leer-, oder ihr geht auf die Menschen zu und schenkt ihnen von eurer Wärme und Liebe, dann erhält euer Leben Sinn. Aber dafür müsst ihr etwas in euch selbst hergeben, etwas von eurer Freude, von eurer Herzlichkeit, von eurem Lachen, vielleicht auch von eurer Traurigkeit.

Ich meine, nur wer sich verschenkt, wird reicher. Nur wer andere froh macht, wird selbst froh. Je mehr ihr für andere brennt, um so heller wird es in euch selbst. Ich glaube, bei vielen Menschen ist es nur deswegen düster, weil sie sich scheuen, anderen ein Licht zu sein. Ein einziges Licht, das brennt, ist mehr wert als alle Dunkelheit der Welt.

Also, lasst euch ein wenig Mut machen von mir, einer winzigen, kleinen Kerze.»

Autor unbekannt

Jedes Lächeln ist wie ein Kerzenlicht:
Es kann viele Kerzen entzünden,
ohne dass sein eigenes Licht schwächer wird.
Möge dir jeder ein Lächeln schenken,
denn das Lächeln ist der Funke,
der in uns die Flamme
der Lebensfreude entzünden kann

[© Christina Welker]

An der Wand einer kleinen Kirche in den Pyrenäen steht geschrieben: »Herr, möge diese Kerze, die ich eben angezündet habe, Licht verbreiten und mich in meinen Entscheidungen und Schwierigkeiten erleuchten. Möge sie das Feuer sein, mit dem Du in mir Egoismus, Stolz und Unreinheiten verbrennst. Möge sie die Flamme sein, mit der Du mein Herz erwärmst und mich lieben lehrst. Hilf mir, mein Gebet auf mein Handeln an diesem Tag auszudehnen. Amen.« “

Paulo Coelho

Foto: Gabi Schmitt

Es war einmal ein kleiner Baumwollfaden, der hatte Angst, dass es nicht
ausreicht, so, wie er war: „Für ein Schiffstau bin ich viel zu schwach“,
sagte er sich, „und für einen Pullover zu kurz.
An andere anzuknüpfen, habe ich viel zu viele Hemmungen. Für eine Stickerei
eigne ich mich auch nicht, dazu bin ich zu blass und farblos.Ja, wenn ich
aus Lurex wäre, dann könnte ich eine Stola verzieren oder ein Kleid.
Aber so?! Es reicht nicht! Was kann ich schon? Niemand braucht mich. Niemand
mag mich – und ich mich selbst am wenigsten.“
So sprach der kleine Baumwollfaden, legte traurige Musik auf und fühlte sich
ganz niedergeschlagen in seinem Selbstmitleid.
Da klopfte ein Klümpchen Wachs an seine Tür und sagte: „Lass dich doch nicht
so hängen, du Baumwollfaden. Ich hab‘ da so eine Idee: Wir beide tun uns
zusammen. Für eine Osterkerze bist du zwar als Docht zu kurz und ich hab‘
dafür nicht genug Wachs, aber für ein Teelicht reicht es allemal. Es ist
doch viel besser, ein kleines Licht anzuzünden, als immer nur über die
Dunkelheit zu jammern!“
Da war der kleine Baumwollfaden ganz glücklich, tat sich mit dem Klümpchen
Wachs zusammen und sagte: „Nun hat mein Dasein doch einen Sinn.“
Und wer weiß, vielleicht gibt es in der Welt noch mehr kurze Baumwollfäden
und kleine Wachsklümpchen, die sich zusammentun könnten, um der Welt zu
leuchten?!

Autor unbekannt

So ist das Wesentliche einer Kerze nicht das Wachs,
das seine Spuren hinterläßt, sondern das Licht…

– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste

Foto: Patricia Joyner

Ich möchte lernen,
wie es einer Kerze gelingt,
mit einer kleinen Flamme
die abgrundtiefe Finsternis
eines Raumes zu durchbrechen

wie es ein Lachen anstellt,
mit einem einzigen Ton
die meterdicke Mauer
des Schweigens zu überwinden

wie es ein Windhauch schafft,
mit einem winzigen Stoß
das Blatt zu wenden

wie es das Feuer anfängt,
mit einem glimmenden Funken
ein Pulverfass zu entzünden

wie es ein Glas bewirkt,
mit einer farbigen Scherbe
die Welt zu verzaubern

Ich möchte lernen,
wie wirksam und wie wertvoll
die unbeachteten und unscheinbaren Dinge meines Lebens sind,
und möchte gern ihr Schüler werden.

Detlef und Jürgen Kuhn-

Foto: Beate Loraine Bauer

Es gibt immer irgendwo einen Menschen,
der im Dunkeln geht und ein Licht sucht.
Trag also ein Licht in deinen Händen,
auch wenn du dich vielleicht verzehrst dabei.

Es ist besser
als eine Kerze zu sein,
die niemals gebrannt hat.

Trude Attwenger

Foto: Angelika Quast-Fischer

Segen sei mit dir,
der Segen strahlenden Lichtes,
Licht um dich her
und innen in deinem Herzen,
Sonnenschein leuchte dir
und erwärme dein Herz,
bis es zu blühen beginnt
wie ein großes Torffeuer,
und der Fremde tritt näher,
um sich daran zu wärmen.
Aus deinen Augen strahle
gesegnetes Licht,
wie zwei Kerzen
in den Fenstern eines Hauses,
die den Wanderer locken,
Schutz zu suchen dort drinnen
vor der stürmischen Nacht.
Wen du auch triffst,
wenn du über die Straße gehst,
ein freundlicher Blick von dir
möge ihn treffen.

Altirischer Segenswunsch

Möge die Kerze Ihnen und Ihren Mitmenschen an diesem 3. Adventwochenende das Herz erhellen.

Ihr/Euer

Gerd Taron

Ein Licht der Hoffnung entzünden – Literarischer Wochenendgruß vom 29.11.13

 Liebe Freunde des literarischen Wochenendgrußes,

wenn Sie an diesem Wochenende die erste Kerze am 1. Advent anzünden – was kommt Ihnen in den Sinn?

Vielleicht denken Sie daran, dass jetzt die Advents- und Weihnachtszeit beginnt. Aber vielleicht denken Sie auch an besondere Momente in Ihrem Leben.

Wenn Sie in diesem Jahr die Kerze anzünden, dann denken Sie doch einmal bewusst an einen Menschen, der Ihre Anteilnahme, Ihre Liebe benötigt. Geben Sie ein Zeichen der Hoffnung: Ich denk an Dich – Du bist nicht allein. Und: Teilen Sie es diesem Menschen auch mit – in welcher Form auch immer.

Die Fotografien sind in der heutigen Ausgabe etwas ungewöhnlich in der Zusammenstellung. Vor einiger Zeit lernte ich eine Fotografin, Susanne van Hulst, kennen, deren Fotos mir besonders gefallen.

Sie hat ein bewegtes Leben und ist mittlerweile in der Schweiz wohnhaft. Für diese Ausgabe hat sie mir einige ihrer Adventsfotos zur Verfügung gestellt, wofür ich ihr sehr danke.

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Ein bißchen Wärme,

ein bißchen Freude,

ein bißchen Frieden

ist nicht genug

gegen die Kälte der Menschen,

gegen die Angst auf der Welt

und unsere Ohnmacht.

Darum, Gott,

unser Herr, unser Helfer:

Komm. Sei uns nah. Zeige dich

Laß die Sonne deiner Gerechtigkeit aufgehen

Über alledem, was lebt.

Zerschmelze das Eis

Von Gleichgültigkeit, Misstrauen,

Drohung, Gewalt.

Entzünde in uns

das Feuer deiner göttlichen Liebe.

die Glut deines Geistes.

Autor unbekannt

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Weitere wunderschöne Fotos von Susanne van Hulst finden Sie auf Ihrer Internet-Seite www.vanhulstart.com

In den Fotos von Marina Rupprecht ist mir das Licht der Hoffnung unter den Menschen ebenfalls sehr bewusst geworden.

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Menschen führen Menschen zum Licht, zu einem neuen Lebensstil: Menschen, die sich befreien lassen von Habsucht und Hass. Menschen, die nicht länger an Gewehrläufe glauben. Menschen, die mit wenig zufrieden sind und Zeit für Dinge haben, die kein Geld bringen. Menschen, die keinen Palast brauchen, um prächtig zu leben, und kein dickes Portemonnaie, um gemeinsam Feste zu feiern. Menschen, die Blumen sehen, die Vögel zwitschern hören, die wie ein Kind spielen und in einem Sessel einschlafen können. Liebe Menschen mit viel Licht in Häusern, in Dörfern und Städten.

© Phil Bosmans (1922 – 2012),
belgischer Ordenspriester,
Telefonseelsorger und Schriftsteller,
›der moderne Franziskus‹

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„Große Feuer leuchten weit, aber die kleinen wärmen.“

Karl-Heinrich Waggerl

Entzünden Sie Ihr Licht an diesem 1. Advent für einen lieben Menschen, einem Menschen, der Ihrer besonderen Aufmerksamkeit bedarf.

Ihr/Euer

Gerd Taron

PS: Am 30.11. und 01.12. können Sie mich in und an meiner Weihnachtshütte auf dem Fischbacher Weihnachtsmarkt treffen.

Vom äußeren und inneren Licht – Literarischer Wochenendgruß vom 15.11.13

Liebe Freunde der Kultur und Literatur in nah und fern,

 

wir sind in der so genannte „dunkle“ Jahreszeit angekommen. Die Tage werden kürzer. Das Sonnenlicht erhellt meist nur für kurze Zeit den Tag. Gelegenheit für uns, Einkehr zu halten und auf unser eigenes Licht zu schauen.

 

Am kommenden Samstag möchte ich diese Gedanken bei meiner Veranstaltung „Oase der Stille – Lichter“ aufgreifen und vertiefen. Anhand von Texten haben wir dann gemeinsam die Möglichkeit, unser inneres Licht zu betrachten.

 

Einige Texte und die Fotos von Marina Rupprecht in dieser Ausgabe mögen uns dahin führen.

 

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LICHT.

Da oben ist es hell.
Ich recke mich empor,
mache mich groß und immer größer,
denn da oben ist das Licht.
Ich will hin zur Sonne,
die mir Kraft, die mir Leben schenkt.
Ich wachse…über mich hinaus,
komme ihr nah.
Schon spüre ich wohltuende Wärme.
Ich lebe!

(C) Anne M. Pützer

 

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Ich glaube, dass wir einen Funken jenes ewigen Lichts
in uns tragen, das im Grunde des Seins leuchten muss
und welches unsere schwachen Sinne
nur von Ferne ahnen können.

Diesen Funken in uns zur Flamme werden zu lassen
und das Göttliche in uns zu verwirklichen,
ist unsere höchste Pflicht.

~Johann Wolfgang von Goethe~

 

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Es gibt immer irgendwo einen Menschen,
der im Dunkeln geht und ein Licht sucht.
Trag also ein Licht in deinen Händen,
auch wenn du dich vielleicht verzehrst dabei.

Es ist besser
als eine Kerze zu sein,
die niemals gebrannt hat.

Trude Attwenger

 

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So gehe denn hin, mit deinem Licht,
und erhelle den Menschen ihren grauen, dunklen Tag.

Anne M. Pützer

 

Mit diesem Zitat von Anne M. Pützer am Ende dieses Wochenendgrußes möchte ich allen Leserinnen und Lesern ein lichtvolles Wochenende wünschen.

 

Ihr/Euer

 

Gerd Taron

 

PS: Mehr Informationen über die Veranstaltung am Samstag, 16.11. in Kelkheim-Fischbach finden Sie hier:

 

https://gerdtaronantiquariat.wordpress.com/2013/11/12/von-lichtern-und-stolpersteinen-neuigkeiten-von-taron-antiquariat/