welche Gedanken bewegen Sie, wenn Sie an das Herbst denken? Sind es die Farbenspiele der Natur? Ist es das „zur Ruhe kommen“?
Die Bäume werfen ihre Blätter ab und bereiten sich auf eine ruhige Zeit vor. Zeit sich zu erholen, sich zurückzuziehen für den Winter. Ein sich Freuen auf einen neuen Frühling.
Aus der Vielzahl der wunderschönen Herbst-Fotos von Marina Rupprecht habe ich einige ausgewählt, die Sie und mich zum Nachdenken anregen mögen. Dazu Gedichte und Texte von Dichterinnen und Dichtern aus der Alt- und Neuzeit.
Reicher Herbst
Du rauschest hin in stolzer Purpurschleppe,
O glühend goldne Herbstespracht,
Dieweil vom leuchtend blauen Himmelszelte
So wonnig klar die Sonne lacht.
Wie ein Verschwender schüttest du die Blätter,
Die goldnen, auf die Erde hin,
Und üppig schöne, reiche Früchte spendet
Dein übermütger Königssinn.
Du achtest’s nicht, daß auf dem bronznen Laube
Des Wandrers Fuß vernichtend schritt;
Du duldest es, dass schwellend reife Früchte
Ein spielend Kind in Staub dir tritt!
Du bist so reich ja, kannst verschwendrisch geben,
Der Frühling bringt dein Gut zurück! –
So schenkt ein reich Gemüt verschwendrisch Liebe,
Da Geben nur sein schönstes Glück!
Und wird’s sich verletzt, ja selbst in Staub getreten,
Es Blütenknospen neu beschert,
Die still zu goldnen Herzensfrüchten reifen,
Daraus sich „Menschenlieb“ verklärt!
Serafine Détschny
Aus dem Buch „Zum Vortrage – Eine Sammlung deutscher Gedichte“
Herausgegeben von Elise Bartels königlichem Professor
Erschienen um 1900 bei B. Behr’s Verlag Friedrich Feddersen, Berlin-Steglitz
Die Natur – eine wunderbare Lehrerin:
„Von der Sonne lernen, zu wärmen
Von den Wolken lernen, leicht zu schweben
Vom Wind lernen, Anstöße zu geben
Von den Bäumen lernen, standhaft zu sein
Von den Blumen das Leuchten lernen
Von den Steinen das Bleiben lernen
Von den Büschen im Frühling Erneuerung lernen
Von den Blättern im Herbst das Fallenlassen lernen
Vom Sturm die Leidenschaft lernen
Vom Regen lernen, sich zu verströmen
Von der Erde lernen, mütterlich zu sein
Vom Mond lernen, sich zu verändern
Von den Sternen lernen, einer von vielen zu sein
Von den Jahreszeiten lernen,
dass das Leben immer von Neuem beginnt.“
Ute Latendorf
Zum Herbst
Es ist eine Zeit des Wir,
ein Miteinander, das wollt Ihr,
die Nähe zeugt von Wichtigkeit,
für die ganze Lebenszeit,
legen wir die Waffen nieder,
vereinigen uns wieder,
reichen uns die Hände,
durchbrechen kalte Wände,
trotzen jeder Traurigkeit,
denn das Lieben bringt uns weit,
Niemand ist doch gern allein,
öffne dein Herz für´s Gemeinsam sein,
Wichtiger je dunkler wird die Welt,
dass ein kleines Licht uns doch erhellt,
zünden wir gemeinsam an,
was Herzlichkeit erreichen kann.
© Ute Schmitz
Herbst
Zeit der Besinnung
Ruhe
Nebelmeer
lädt ein
zur Rückkehr nach innen
Kraft tanken
die Gedanken durchwehen lassen
vom Wind
Klarheit finden
für den Frühling
Autor unbekannt
Welche Gedanken kommen Ihnen beim Betrachten der Fotos, der Worte? Nehmen Sie sich Ihre persönliche Auszeit an diesem Wochenende und lassen Sie Ihre Gedanken fließen.
Dazu wünsche ich Ihnen viel Freude.
Ein erholsames herbstliches Wochenende wünscht Ihnen
Ihr/Euer
Gerd Taron
Alle Fotos: Marina Rupprecht – Wiedergabe nur mit Genehmigung gestattet!
Gerd Taron
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