Es öffnet sich eine Tür – Literarischer Wochenendgruß vom 04.12.15

Liebe Leserinnen und Leser des literarischen Wochenendgrußes,

haben Sie auch einen Adventskalender? Sind Sie gespannt darauf, was sich hinter dem Türchen des jeweiligen Tages verbirgt? Als Kind konnte ich es nicht abwarten direkt nach dem Aufstehen das Geheimnis zu lüften, was sich hinter dem Türchen verbarg. In meiner Erinnerung war es oft mit Schokolade verbunden. Heute gibt es Adventskalender in allen möglichen Formen. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Ich öffne eine mir unbekannte Tür. Geschieht dies neugierig, angespannt oder gar angstvoll? Welche Erwartungen begleiten mich? Bin ich offen für neue Erfahrungen?
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Die nachfolgenden Zitate mögen wieder Gedankenanstöße für das heutige Thema sein.

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Foto: Wonderful photoArt by Marina Rupprecht

Offenheit ist ein Schlüssel, der viele Türen öffnen kann.

~Ernst Ferstl~

Aus Wartenden werden Hoffende.

Etwas erhoffen – es aber nicht wissen,
die Herzen öffnen und einem Wunder vertrauen,
die Seelen polieren und ein wenig achtsamer sein,
den Blick weiten für das Unvorstellbare,
gemeinsam Warten, miteinander glauben.
Türen zueinander öffnen, jeden Tag ein bisschen mehr
Licht sein für den Nächsten, jeden Tag ein bisschen heller.

Das ist Advent!

© Dagmar Ender

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Foto: Wonderful photoArt by Marina Rupprecht

Ich klopfe an deine Tür,
ich klopfe an dein Herz,
um ein gutes Bett,
um ein gutes Feuer,
warum mich zurückstoßen?
Öffne mir Bruder!

Warum mich fragen,
ob ich aus Afrika bin,
ob ich aus Amerika bin,
ob ich aus Asien bin,
ob ich aus Europa bin?
Öffne mir Bruder!

Warum mich fragen,
nach der Länge meiner Nase,
nach der Dicke meiner Lippen,
nach der Farbe meiner Haut,
nach dem Namen meines Gottes?
Öffne mir, Bruder!

Öffne mir deine Tür,
öffne mir dein Herz,
denn ich bin ein Mensch,
der Mensch aller Zeiten,
der Mensch aller Länder,
der Mensch, der du gleichst!

Aus Kamerun

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Foto: Wonderful photoArt by Marina Rupprecht

Aber öffne …

Aber öffne nur die Türe,
Aber tritt nur auf die Schwelle,
Hebe kaum den Blick und spüre
Schon die ungeheure Helle,
Schon den Glanz der leeren Räume,
Die wie Wiese rasch erblühten,
Schon den Tanz der schweren Träume,
Die sich hoben, die erglühten ….
Zärtliche beschwingte Welle,
Sieh, kein Lufthauch, der nicht rühre –
Aber tritt nur auf die Schwelle,
Aber öffne nur die Türe!

Maria Luise Weissmann
(1899 – 1929), deutsche Dichterin

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Foto: Wonderful photoArt by Marina Rupprecht

Mit Freundlichkeit kann man Türen öffnen.

Franz Schmidbauer
(*1942), deutscher Publizist
Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen jeder Tag in dieser Adventszeit eine neue Tür mit vielen schönen Momenten geöffnet wird.

Ein entspanntes 2- Adventwochenende wünscht

Ihnen/Euer

Gerd Taron

Zwei Hinweise in eigener Sache:

Am Samstag, 05.12. ab 15:30 Uhr bin ich unter dem Thema „ Weihnachten anno dazumal“ zu Gast im Café Jasmin in Frankfurt-Fechenheim, Alt-Fechenheim 80.

Aus alten Büchern präsentiere ich weihnachtliche Geschichten und Gedichte.

Einen Rückblick vom wunderschönen Fischbacher Weihnachtsmarkt am vergangenen Wochenende können Sie hier nachlesen:

Weihnachtszauber bei Taron-Antiquariat – Bücher und mehr – Der 22. Fischbacher Weihnachtsmarkt im Rückblick

Kontaktdaten:
Gerd Taron
Langstraßr 30
65779 Kelkheim-Fischbach
Tel. 06195-676695
E-Mail: verkauf@taron-antiquariat oder taron-antiquariat@gmx.de

Ein Licht sein – Literarischer Wochenendgruß vom 28.11.14

Liebe Freunde des literarischen Wochenendgrußes,

am Sonntag feiern wir den ersten Advent. Überall in den Straßen und in den Häusern werden, wenn es dunkel wird, Lichter entzündet. Ein Licht oder mehrere erhellen die dunkle Jahreszeit.

Für die Christen ist der Advent die Hinführung auf die Geburt eines besonderen Menschen: Jesus. Dabei kam mir der Gedanke, dass es in meinem Leben immer wieder Menschen gab und es heute gibt, die mir ein besonderes Licht in manchen dunklen Stunden waren und sind.

Wie war es bei Ihnen? Kennen Sie auch solche Menschen, die mit Ihrem Licht, Ihnen neue Hoffnung, neuen Mut, neue Kraft für den Lebensalltag geben? Der Advent kann dazu vielleicht ein Anstoß sein, ihnen in besonderer Weise Beachtung zu schenken.

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Foto: Hans Joerg Kampfenkel

Ich glaube, dass wir einen Funken jenes ewigen Lichts
in uns tragen, das im Grunde des Seins leuchten muss
und welches unsere schwachen Sinne
nur von Ferne ahnen können.

Diesen Funken in uns zur Flamme werden zu lassen
und das Göttliche in uns zu verwirklichen,
ist unsere höchste Pflicht.

~Johann Wolfgang von Goethe~

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Foto: Gerd Taron

Aus der Dunkelheit brach ein Licht und erleuchtete meinen Weg.

Khalil Gibran

(1883 – 1931), eigentlich Djubran Chalil, Djabran, Djibran, christlich-libanesischer Dichter, Philosoph und Maler, emigrierte in jungen Jahren in die USA, sein Lebenswerk galt der Versöhnung der westlichen und arabischen Welt)

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Foto: Hans Joerg Kampfenkel

Oft ist das Leben lauter Licht
Und funkelt freudefarben
und lacht und fragt nach denen nicht,
Die litten, die verdarben.

Doch immer ist mein Herz bei denen,
Die Leid verhehlen
Und sich am Abend voller Sehnen
Zu weinen in die Kammer stehlen.

So viele Menschen weiß ich,
Die irren leidbeklommen,
All ihre Seelen heiß ich
Mir Brüder und willkommen.

Gebückt auf nasse Hände
Weiß ich sie abends weinen,
Sie sehen dunkle Wände
Und keine Lichter scheinen.

Doch tragen sie verborgen,
Verirrt, und wissen’s nicht,
Durch Finsternis und Sorgen
Der Liebe süßes Licht…

Oft ist das Leben lauter Licht

– Hermann Hesse –

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Foto: Hans Joerg Kampfenkel

„Ein Licht, das von innen her leuchtet, kann niemand löschen.“
(Kubanisches Sprichwort)

Immer ein Lichtlein mehr
im Kranz, den wir gewunden,
daß er leuchte uns so sehr
durch die dunklen Stunden.
Zwei und drei und dann vier!
Rund um den Kranz welch ein Schimmer,
und so leuchten auch wir,
und so leuchtet das Zimmer.
Und so leuchtet die Welt
langsam der Weihnacht entgegen.
Und der in Händen sie hält,
weiß um den Segen!

(Matthias Claudius)

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Foto: Gerda Jäger

.“Jedes Licht, das man für einen anderen Menschen anzündet, erwärmt immer auch das eigene Herz.“
***
Text: © Monika Heckh♥

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Foto: Gerd Taron

Ich sende Dir ein kleines Licht,
das zart die Seele streicht
und das beständig immerdar,
Dein Inneres erreicht.

Ich sende Dir ein kleines Licht,
das stets bei Tag und Nacht,
Dir Schutz gewährt vor Einsamkeit,
beharrlich Dich bewacht.

Ich sende Dir ein kleines Licht,
das sanft erwärmt Dein Herz,
damit Du niemals Kälte spürst
und fühlen musst nie Schmerz.

Ich sende Dir ein kleines Licht,
das Dir den Blick erhellt,
damit Du immer glücklich bist
und Dir die Welt gefällt.

– Autor unbekannt –

Ich wünsche Ihnen an diesem Wochenende viele Begegnungen mit Menschen, die Ihnen Licht in Ihr Leben bringen. Vielleicht haben Sie am Wochenende Zeit zum Gespräch, zu Begegnungen auf den vielen Veranstaltungen überall in dieser Adventszeit. Mich und meine lieben Gäste können Sie am Samstag und Sonntag auf dem Fischbacher Weihnachtsmarkt in Kelkheim-Fischbach treffen.

Mit adventlichen Grüßen

Ihr/Euer

Gerd Taron

Stille Zeit – Literarischer Rundbrief vom 07.12.12

Liebe Freunde der Literatur,
„Kei Zeit“:- unter dieser Überschrift erhielt ich zu Beginn der Woche von einer lieben Freundin über facebook ein mundartliches Zitat von Jochen Mariss mit einem schönen Foto. Es hat mich zum Nachdenken bewegt über die Zeit im Advent und zu Weihnachten.
Wie schön wäre es, wenn in dieser Zeit alles viel ruhiger und weniger hektisch sein könnte!
Unter den zahlreichen Einsendungen von Gedichten im Rahmen der Aktion „Mein Weihnachtsgedicht“ ist der Wunsch, die Sehnsucht nach einer besinnlichen Advents- und Weihnachtszeit immer wieder spürbar. Das Gedicht „Stille Zeit“, dass Birgit Parthe selbst verfasst hat, beschreibt dies in wunderbarer Weise. Das Foto von Marina Rupprecht veranschaulicht durch den Stern in winterlicher Umgebung diese Stimmung.
                                                                                                                Stille Zeit 

 

Leise klingt des Schrittes Klang,

gehe ich auf dem Weg entlang.

 

Der Schnee dämpft alles und macht es leise,

jedes Ding trägt so auf seine Weise,

etwas Besinnliches, Stilles in sich,

es macht mich ruhig und beseelet mich.

 

Die Fenster geschlossen, kein Laut zu hören,

keine Geräusche, die da stören,

Kerzenlicht und warmer Schein,

schaue ich in die Fenster rein.

Ein Mal im Jahr diesen Zauber spüren,

wenn Düfte und Lichter unsere Sinne berühren.

Ein Kinderlachen so glücklich macht –

Dann ist wieder „Heilige Nacht“.

 

Birigit Parthe

Die Weiterverwendung ist nur mit Genehmigung der Autorin gestattet.

Foto: Marina Rupprecht

Die Weiterverwendung ist nur mit Genehmigung der Fotografin gestattet.

Ich wünsche Ihnen/Euch einen besinnlichen 2. Advent mit viel Zeit für Ruhe und Muße

Mit winterlichen Grüßen aus dem Taunus

Ihr/Euer

Gerd Taron 

PS: Dieses Gedicht wird auf dem Weihnachtsmarkt in Kelkheim-Stadtmitte am Samstag, 08.12. ab 17:00 Uhr vorgetragen.

EinStimmen – Rundbrief von Pfarrer Andreas Schmalz-Hannappel, Kelkheim-Fischbach vom 29.11.12

Bald ist es soweit, die schönste Zeit des Jahres beginnt. Endlich wandern die Krippenfiguren aus dem Keller ins Wohnzimmer, die Lichterketten werden aufgehängt, Kerzen entzündet und (zu) viel Plätzchen gegessen. Auch ich werde es mir schön machen, denn der große Geburtstag braucht – wie jedes anders Fest – eine angemessene und freudige Vorbereitung. Im besten Fall bringt mich die äußere Einstimmung mit den vielen schönen Traditionen, Bräuchen, Adventsmärkten und alten Melodien zu einer freudigen, manchmal auch stillen, inneren Vorbereitung.
Es wäre schön, wenn ich ein paar Momente der Stille für mich in den Alltag einbauen könnte. Dann zünde ich eine Kerze an, schaue nur dem Flackern der Flamme zu und werde innerliche ruhig. Vielleicht gelingt es mir so, oder anders, leerer zu werden, um wieder empfangen zu können. Vielleicht darf ich dann in der Stille spüren, wie Gott in mir Raum nimmt, zu mir kommt. Für mich ist dies mit einem Gefühl des Ausgefülltseins, des Genügens und innerer Wärme zu tun.
So wünsche ich Dir Momente der Ruhe und der Stille, in denen Du Dich öffnen kannst.
Gottes Segen für Dich!
Andreas Schmalz-Hannappel, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Kelkheim-Fischbach