Du kennst mich nicht – Rundbrief von Pfarrer Andreas Schmalz-Hannappel vom 07.02.13

„Du hast ja keine Ahnung, wie es in mir aussieht. Du weißt nichts von mir!“ Er geht. Die Tür knallt. Die Worte stehen im Raum. „Stimmt“, denkt der Vater, „das dachte ich auch als ich 17 war.“
Wenig später ruft ihn eine alte Freundin an. Sie ist krank. Das Haus kann sie nicht verlassen und tagsüber ist ihr Ehemann bei der Arbeit. Am Telefon sagt sie zu ihm: „Letztlich sind wir doch allein. Nicht einsam, aber allein.“

Bin ich das auch? Natürlich beziehe ich andere in mein Denken, mein Handeln und mein Fühlen mit ein. Versuche mich mitzuteilen. Aber es bleibt immer auch ein Teil nur bei mir, den ich nicht mitteilen will oder kann. Bin ich also letztlich doch allein auf dieser Welt?

Diese Gedanken nimmt der 139. Psalm in wunderbarer, sehr poetischer und einfühlsamen Weise auf. Schon vor Jahrtausenden stellen sich Menschen diese Fragen. Einer
beantwortete sie für sich mit dem Psalmwort: „Ich sitze oder stehe auf, so weiß du (Gott) es; du verstehst meine Gedanken von ferne.“ (besonders in Szene gesetzt: http://www.youtube.com/watch?v=DHmXVJboZzQ)
Gott versteht mich, auch wenn andere oder ich selbst mich nicht verstehe. Das gibt mir Halt.

So wünsche ich Dir, die stärkende und bergende Gewissheit, dass Gott Dir ganz nahe ist.

Gottes Segen für Dich!
Andreas Schmalz-Hannappel

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